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SVP beschliesst Nein-Parole zum Projektierungskredit des Schulhaus Sonnenberg

Nein-Parole für den Neubau des Schulhauses Sonnenberg und deutliche Ja-Parole für die neue Gemeindeordnung

Die SVP Amriswil hat an ihrer Versammlung vom 16. Januar 2025 die Nein-Parole für den Projektierungskredit zum Neubau des Schulhauses Sonnenberg beschlossen. Obwohl die Partei den dringenden Bedarf an neuen Schulräumen angesichts der demografischen Entwicklung in Amriswil, Hefenhofen und Sommeri anerkennt, kritisiert sie mehrere zentrale Punkte des Projekts und fordert eine Überprüfung sowie Optimierungen bei zukünftigen Projekten.

Wettbewerbsverfahren
Die SVP Amriswil hinterfragt das gewählte Wettbewerbsverfahren und regt an, bei zukünftigen Bauprojekten anstelle des derzeitigen offenen Projektwettbewerbs einen Totalunternehmerwettbewerb zu prüfen. Dieses Verfahren bietet gerade bei öffentlichen Bauvorhaben erhebliche Vorteile, insbesondere in der Kostenkontrolle. Der Totalunternehmer übernimmt sowohl die Planung als auch die Ausführung des Projekts, wodurch eine Fixpreisvereinbarung ermöglicht wird, die die Gesamtkosten von Beginn an klar definiert und das Risiko von Kostenüberschreitungen deutlich reduziert. Beim aktuellen Projekt des Schulhauses Sonnenberg wurden rund 30 Vorschläge eingereicht, wobei in der derzeitigen Wettbewerbsform der Preis bei der Jurierung weniger stark gewichtet wird. Im Gegensatz dazu würde ein Totalunternehmerwettbewerb die Kosten bereits in der frühen Wettbewerbsphase stärker berücksichtigen und so für mehr Transparenz sorgen. Erfolgreiche Beispiele für dieses Vorgehen lassen sich in Gemeinden wie Weinfelden oder Bischofszell finden, die mit Totalunternehmerwettbewerben gute Erfahrungen gemacht haben.

Raumprogramm
Die SVP Amriswil erachtet das geplante Raumprogramm als grosszügig. Zwar ist es wichtig, moderne Räumlichkeiten für eine qualitativ hochwertige Schulbildung bereitzustellen, jedoch basiert das Konzept auf dem kantonalen Richtraumprogramm, das lediglich als Empfehlung dient. Die Partei sieht Einsparungspotenzial, insbesondere bei den Verkehrsflächen und den Gruppenräumen. Das Raumprogramm sieht für jedes Klassenzimmer einen Gruppenraum vor. Allerdings könnten zukünftige Veränderungen in den Schulbildungsformen dazu führen, dass weniger Gruppenräume benötigt werden (weg vom integrativen Ansatz). Zudem hinterfragen die Mitglieder die Notwendigkeit eines zusätzlichen Mehrzweckraums im Schulhaus, da das Schulhaus Sonnenberg bereits über eine separate Mehrzweckhalle verfügt.

Materialisierung
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die geplante Materialisierung. Aktuell werden Schulbauten in Amriswil ausschliesslich in Holzbauweise umgesetzt, was zwar als nachhaltiges und ökologisches Baumaterial gilt, jedoch rund 10% teurer ist als traditionelle Massivbauten. Die SVP Amriswil fordert, dass bei zukünftigen Bauprojekten auch Alternativen wie Massivbau oder Hybridlösungen geprüft werden, um die Baukosten zu reduzieren, ohne die Nachhaltigkeit zu vernachlässigen.

Projekt mit zwei Körperschaften
In der Botschaft werden die Kosten für das Projekt wohl getrennt ausgewiesen, aber Überschneidungen bei der Vergabe und Realisierung führen somit zwangsläufig zu vermehrten Koordinationsaufgaben und wohl auch zu Mehrkosten. Aus Sicht einer langfristigen strategischen Planung, auch mit dem Gedanken von Gemeindefusionen, ist zu prüfen, ob die Volksschulgemeinde besser den Gesamtbau realisiert und finanziert. Die Gemeinde Hefenhofen kann dann die für ihre Bedürfnisse erforderlichen Räume mieten. Das Raumprogramm kann so flexibel gestaltet werden, dass später auch eine Umnutzung für die Schule oder andere Körperschaften möglich ist.
Zudem sind beim vorliegenden Projekt jeweils Abstimmungen von zwei Körperschaften nötig, was bedingt, dass immer beide Ja sagen. Aus Abstimmungsergebnissen von vergangen Vorlagen für solche Vorhaben ist unsicher, ob der Souverän von Hefenhofen zu einem neuen Gemeindehaus Ja sagt.

Die SVP Amriswil erkennt die Notwendigkeit neuer Schulhausbauten an, um der demografischen Entwicklung gerecht zu werden. Gleichzeitig fordert sie eine Überprüfung und Optimierung in drei zentralen Bereichen:
1. Prüfung eines Totalunternehmerwettbewerbs zur Verbesserung der Kostenkontrolle.
2. Anpassung des Raumprogramms mit Fokus auf Effizienz und langfristige Flexibilität.
3. Evaluation alternativer Bauweisen zur Kostenreduktion.

Die SVP Amriswil appelliert an die Verantwortlichen, diese Punkte in den weiteren Planungsprozess von zukünftigen Neubauprojekten einfliessen zu lassen, um ein qualitativ hochwertiges und gleichzeitig kosteneffizientes Projekt zu realisieren. Die SVP Amriswil hat sich ebenfalls für die neue Gemeindeordnung ausgesprochen, zu der sie sich bereits im Rahmen der Vernehmlassung geäussert hatte. Besonders positiv bewertet wurde die Einführung einer Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission (GRPK) anstelle einer reinen Rechnungsprüfungskommission (RPK).

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www.svp-amriswil.ch

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